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15
15. Issue
Fifteenth Issue - December 2023
Editorial
Articles / Beiträge
  1. Entwicklung eines digitalen, videobasierten Lernmoduls zur Förderung der professionellen Wahrnehmung von Klassenführung bei angehenden Lehrkräften

    Professionelle Wahrnehmung von Klassenführung umfasst die Kompetenz, klassenführungsrelevante Ereignisse und Interaktionen im Unterricht zu erkennen und theoriebasiert zu interpretieren (Gold et al., 2016; Sherin & van Es, 2009). Die Förderung dieser Kompetenz stellt ein zentrales Ziel der Lehramtsausbildung dar. Für diese Kompetenzförderung konnte bereits die Effektivität videobasierter Lehr-Lern-Konzepte bestätigt werden (Steffensky & Kleinknecht, 2016). Bisher fehlen jedoch digitale Lernangebote, die individuell adaptierbare Lernpfade ermöglichen (Bremer, 2009), um unterschiedliche Leistungsniveaus und Lerntempi von angehenden Lehrkräften zu berücksichtigen (Landenfeld et al., 2019). In diesem Beitrag wird daher die Entwicklung eines digitalen, videobasierten Lernmoduls zur Förderung der professionellen Wahrnehmung von klassenführungsrelevanten Unterrichtsereignissen beschrieben. Dieses wurde nach bewährten medienpsychologischen Gestaltungsprinzipien konstruiert und einer Usability-Testung unterzogen. Stellvertretend für die potenziellen Nutzungsgruppen bearbeiteten zwei Lehramtsstudierende (Novizen) und zwölf Seminarleitungen (Experten) mindestens einen Teil des digitalen Lernmoduls und evaluierten dessen Nutzungsfreundlichkeit im Hinblick auf Inhalt, Bedienbarkeit und Ästhetik. Eine qualitative Inhaltsanalyse der Interview-Transkripte und Mitschriften ergab, dass Design und Inhalte des Moduls insgesamt als ästhetisch und sinnvoll bewertet wurden. Zudem konnten Erkenntnisse zur Modullänge, zu den Videoanalysen, Unterstützungselementen, Rückmeldungen, Bedienelementen und Gestaltungsaspekten extrahiert werden. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurden die Videoanalysen modifiziert und das Lernmodul überarbeitet. Neben der Möglichkeit, das digitale, videobasierte Lernmodul für den Kompetenzaufbau angehender Lehrkräfte einzusetzen, sind die erzielten Erkenntnisse nützlich für die Konstruktion künftiger videobasierter Lernmodule.

  2. Lessons from e-Learning courses in healthcare:

    Purpose: This paper provides an overview of studies that integrate adult learners’ perceptions on e-Learning courses related to healthcare, by identifying and describing characteristics and key factors of these courses and by delineating factors that should be considered when designing e-Learning courses for healthcare practitioners. Methods: A scoping review was conducted of studies evaluating university level e-Learning courses in healthcare disciplines (2010–2020), following the PRISMA-ScR method for data identification, screening, selection and extraction. The data was prepared according to the study, participants, and course characteristics as well as the evaluation of learners’ success, engagement and perceptions. Findings: Of the 246 identified studies, 12 met the inclusion criteria for this study. The evaluation of the e-Learning courses in the sample was generally positive for both online and hybrid models for all outcome variables. Three factors influencing the structure, process and outcome quality of e-learning courses stood out: the functionality of the learning management system (LMS) (i.e., structure quality); the importance of real-time interaction and feedback (i.e., process and outcome quality); and the influence of initial expectations on process and outcome quality. Originality: A substantial body of research has addressed issues related to outcomes and course design across e-Learning courses. Yet, there is no consensus on what can be defined as a successful, high-quality e-Learning course from an adult learner’s perspective. This research highlights factors to consider when designing e-Learning courses for healthcare practitioners that integrates the adult learner’s perspective.

Project reports / Projektberichte
  1. Die Entwicklung einer Augmented Reality Anwendung durch Lernende im Informatikunterricht: Didaktisches Design und Lessons Learned

    Bisherige Forschungs- und Praxisinitiativen zum Einsatz von Augmented Reality (AR) in der Schule fokussierten auf ein Lernen mit AR. Um Schülerinnen und Schüler auch zu Gestaltenden einer zunehmend digitalen Welt zu befähigen, ist jedoch ein Lernen über diese Technologie notwendig. In diesem Projektbericht wird dies aufgegriffen und ein Lerndesign vorgestellt, welches ein Lernen über AR im Informatikunterricht adressiert. Zentrales Element des Lerndesigns ist die Konzeption und Entwicklung AR-basierter Lösungen für echte Problemstellungen. In diesem Projekt haben Schülerinnen und Schüler eine AR-Anwendung entwickelt, die Sicherheitsanweisungen im schuleigenen Makerspace visualisiert. Umgesetzt wurde die Anwendung mithilfe der Software Vuforia Studio. Bei der Umsetzung eines solchen AR-Projektes ergeben sich einige Herausforderungen, die als lessons learned zusammenfassend berichtet werden. Zum Beispiel sollten Lehrpersonen ausreichend Zeit (12 Wochen) für den Designprozess einplanen sowie authentische Problemstellungen antizipieren. Verfügen die Lernenden bereits über Erfahrung mit AR oder im Programmieren, kann das vorgestellte Lerndesign an die jeweilige Lerngruppe angepasst werden. Insgesamt leistet der Projektbericht einen wichtigen Beitrag zum Thema Lernen über die Technologie AR. Das erprobte forschungsbasierte Lerndesign dient anderen Lehrpersonen als Vorlage für eigene AR-Entwicklungsprojekte.

Book descriptions / Buchbeschreibungen
  1. Digitale Medienwelt und Pädagogikunterricht

    Aktuell ereignet sich eine grundlegende neue Relationierung von realer und digitaler Welt, mit der umfassendere Zugriffe auf das Leben jedes einzelnen in der Gesellschaft einhergehen – z.B. größere Kontrolle, größere Beeinflussung und Manipulation. Digitalisierung von Bildung und Bildung für die digitalisierte Welt sind „Mega-Themen“ aktueller Bildungspolitik und Bildungsreformen. Die Beiträge des vorliegenden Buches konturieren diesbezüglich einen Pädagogikunterricht, welcher Schülerinnen und Schüler befähigen soll, die Chancen und Risiken in der digitalen Medienwelt für die Bildung und die Erziehung zu erkennen, und der dazu beiträgt, dass Menschen anderen Menschen – u.a. auch mithilfe digitaler Tools – dabei helfen, sich zu dieser digitalen Medienwelt in ein reflektiertes Verhältnis zu setzen und sie mit zu verändern. Das Buch richtet sich insbesondere an Interessierte aus den Bereichen des schulischen Pädagogikunterrichts, der Fachdidaktik Pädagogik und der Medienpädagogik.

  2. Metaphors of Ed Tech

    The criticisms leveled at online education during the Covid-19 pandemic revealed not only a lack of understanding about how educational technology can be deployed effectively, but a lack of imagination. By using metaphors as a mental model, Weller enables educators to move beyond pragmatic concerns into more imaginative and playful uses of technology and to critically examine the appropriate implementation and adoption of ed tech. Martin Weller is professor of educational technology, in the Institute of Educational Technology at the UK Open University. He is the chair of the Open University's multidisciplinary degree, the Open Programme, which is the largest degree in the UK. He is the author of The Battle For Open (2014), The Digital Scholar (2011), and 25 Years of Ed Tech (2020).

  3. Digitales Lernen in der Grundschule III

    Die Digitalisierung von Gesellschaft und damit auch von Schule schreitet immer weiter voran. Dabei ist die außerschulische Nutzung von digitalen Anwendungen zu einer Normalität geworden. Schüler:innen, Lehrende, Eltern und viele Akteur:innen nutzen eine Vielzahl digitaler Anwendungen in ihrem Alltag. Das kann und sollte sich im Bereich des institutionellen Lernens als ein Teil der gesellschaftlichen Lebenswelt widerspiegeln. Um die Potenziale digitaler Anwendungen intensiver zu beleuchten, wurden 2021 beim Symposium Lernen digital an der Technischen Universität in Chemnitz zum dritten Mal Ideen und Erkenntnisse führender Wissenschaftler:innen und engagierter Praktiker:innen zusammengetragen und diskutiert. Die forcierte Vernetzung über die Fachdidaktiken hinaus konnte abermals bewirken, dass Aktivitäten und Erkenntnisse zusammengetragen werden, die den Einsatz digitaler Medien nicht nur aus mediendidaktischer bzw. -pädagogischer Perspektive reflektieren, sondern vorrangig fachdidaktische Fragen in den Blick nehmen. In diesem Buch werden die wesentlichen Beiträge zusammengefasst, um sie an Forscher:innen sowie Pratiker:innen in Schulen aber auch der Lehreraus- und -weiterbildung weiterzugeben.

  4. Exploring Silences in the Field of Computer Assisted Language Learning

    Anwar Ahmed advocates for critical thinking and thoughtful technology integration in world language classrooms in his (2022) book, Exploring silences in the field of computer assisted language learning. Ahmed argues that CALL research too often focuses on the benefits of technology integration in language classrooms and ignores potential dangers. Given this tendency, Ahmed offers a framework for examining the silences that surround language learning technology. From social-emotional considerations to an examination of the risks of social media, Ahmed’s work appeals to CALL researchers and teacher educators alike and strives to amplify the silences in language learning technology research by providing a strong foundation for future CALL research.

  5. Critical Digital Pedagogy in Higher Education

    Recent efforts to solve the problems of education—created by neoliberalism in and out of higher education—have centred on the use of technology that promises efficiency, progress tracking, and automation. The editors of this volume argue that using technology in this way reduces learning to a transaction. They ask administrators, instructors, and learning designers to reflect on our relationship with these tools and explore how to cultivate a pedagogy of care in an online environment. With an eye towards identifying different and better possibilities, this collection investigates previously under-examined concepts in the field of digital pedagogy such as shared learning and trust, critical consciousness, change, and hope.

  6. How Education Works

    How can researchers and practitioners in education usefully understand technology, education, and their relationship to improve teaching practice? In this volume, Jon Dron articulates a new theory that treats education as a technological phenomenon. He uses this theory to reframe popular families of educational theory and explain a variety of educational phenomena, including the failure of learning style theories, literacies, the prevalence of cheating, and the fundamental differences between online and in-person learning. This timely volume encourages anyone in an educational system, from university presidents to teachers to researchers to learning designers to students to see what they do in a different and, hopefully, more productive and creative way.

  7. Principles of Blended Learning

    The rapid migration to remote instruction during the Covid-19 pandemic has expedited the need for more research, expertise, and practical guidelines for online and blended learning. A theoretical grounding of approaches and practices is imperative to support blended learning and sustain change across multiple levels in education organizations, from leadership to classroom. The Community of Inquiry is a valuable framework that regards higher education as both a collaborative and individually constructivist learning experience. The framework considers the interdependent elements of social, cognitive, and teaching presence to create a meaningful learning experience. In this volume, the authors further explore and refine the blended learning principles presented in their first book, Teaching in Blended Learning Environments: Creating and Sustaining Communities of Inquiry, with an added focus on designing, facilitating, and directing collaborative blended learning environments by emphasizing the concept of shared metacognition.

  8. Digitale Medienbildung

    Medien jeglicher Art prägen unseren Alltag und sind mittlerweile unverzichtbarer Bestandteil der menschlichen Kultur weltweit, sei es in analoger oder digitaler Form. Auch und gerade aus pädagogischer sowie fachdidaktischer Sicht eröffnen Medien ein spannendes Feld, das nicht zuletzt auch immer wieder stark durch kontroverse Diskussionen und Debatten geprägt ist. Hier setzt das Buch an und präsentiert auf Basis einer forschungsgeleiteten empirischen Medienpädagogik und -didaktik aktuelle Studien und deren Befunde. Entsprechend finden sich verschiedene Kapitel, die den aktuellen Forschungsstand darlegen und darauf basierend Handlungsempfehlungen geben. Dies umfasst sowohl die Medienpädagogik und -didaktik allgemein als auch fachspezifische mediendidaktische Themen- und Handlungsfelder.

Dissertations / Dissertationen
  1. Zur partizipativen Gestaltung von (digitalen) Lernangeboten in der betrieblichen (Weiter-)Bildung: eine empirische Modellentwicklung

    Digitale Transformationsprozesse sind zum Taktgeber zunehmender beruflicher (Weiter-)Bildung bzw. Kompetenzentwicklungsbedarfe geworden. Hierbei stellen sie gleichermaßen Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Personal- und damit Organisationsentwicklung aktiv neu auszurichten sowie jede*n einzelne*n, selbstbestimmt und proaktiv ihre lebenslangen Lernprozesse in die Hand nehmen. Diese Bedarfslage kann durch (digitale) Lernangebote adressiert werden, die partizipativ gestaltet werden - nicht nur für die Lernenden, sondern mit diesen, wobei die Demokratisierung menschzentrierter Gestaltungsprozesse eine tragende Rolle einnimmt. Hieran besteht die Erwartung, eine höhere Einstellungs- und Nutzungsakzeptanz entsprechender Lernangebote sowie, hiermit einhergehend, gesteigerte Lernerfolge zu erzielen. Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden Arbeit auf Basis von sechs Expert*Inneninterviews ein Modell zur partizipativen Gestaltung entwickelt, welches Handlungsempfehlungen und praxisnahe Begleitmaterialien umfasst, die den Transfer dahinterstehender Theorie sowie neuer Erkenntnisse in die betriebliche (Weiter-)Bildungspraxis unterstützen. Die theoretischen Ausführungen zur menschzentrierten und partizipativen Gestaltung im Allgemeinen werden dabei u.a. in Diskussionen sich verändernder beruflicher Anforderungsprofile, eine Verortung des Begriffs des digitalen Lernens sowie die Entwicklung von Lernkulturen in Unternehmen eingebettet.

  2. Technologieakzeptanz von virtuellen Lern- und Arbeitsumgebungen

    Mit dem Einsatz innovativer Technologien in Lern- und Arbeitsprozessen werden vor dem Hintergrund der Digitalisierung und Industrie 4.0 multiple Potenziale verbunden. Insbesondere immersive virtuelle Lern- und Arbeitsumgebungen (Virtual Reality, kurz IVR) bieten vielversprechende Möglichkeiten, um das Lernen und Arbeiten gewinnbringend zu unterstützen. Unter IVR werden computergenerierte Darstellungen verstanden, welche dreidimensional und interaktiv sind. Die Nutzenden können über natürliche Benutzerschnittstellen regelrecht in die virtuelle Umgebung „eintauchen“. Der in der Arbeit bilanzierte Forschungsstand zeigt, dass zu Beginn der Forschungsbemühungen allerdings nur wenig über die Technologieakzeptanz von IVR und den entsprechenden fördernden und hemmenden Faktoren bekannt ist. Unter der Technologieakzeptanz wird die „positive Annahmeentscheidung einer Innovation durch die [Anwenderinnen und] Anwender“ (Simon, 2001, S. 89) verstanden. In Anbetracht dieser Forschungslücke besteht das zentrale Forschungsvorhaben der vorliegenden Arbeit deshalb in der Generierung eines Beschreibungs- und Erklärungswissens zur Technologieakzeptanz von IVR bei (potenziellen) Nutzerinnen und Nutzern. Ein theoretischer Rahmen zur Digitalisierung der Arbeitswelt, zu Virtual Reality Technologien und zur Technologieakzeptanz sowie eine Übersicht über den entsprechenden empirischen Forschungsstand führen in die Thematik ein. Die Arbeit umfasst vier empirische Studien zur Untersuchung der Technologieakzeptanz von IVR. In der ersten Studie werden die theoretischen Annahmen des Technology Acceptance Models (TAM) in Bezug auf die Technologieakzeptanz von IVR empirisch geprüft. Das TAM geht davon aus, dass die Nutzungsintention von Informationstechnologien hauptsächlich von der wahrgenommenen Nützlichkeit und Benutzerfreundlichkeit beeinflusst wird. Studie 1 untersucht in diesem Zusammenhang die Technologieakzeptanz und die nutzerbezogenen Faktoren Alter und Vorerfahrung mit der Technologie im Rahmen einer quantitativen Fragebogenerhebung mit (potenziellen) Nutzerinnen und Nutzern von IVR. Die zweite Studie fokussiert die Technologieakzeptanz eines virtuellen Verkaufsraums und bezieht neben den Kernfaktoren des TAM die soziale Norm, wahrgenommene Verhaltenskontrolle sowie die organisationsbezogenen Faktoren Unterstützung durch die Führung, Anwendertraining und Anwendersupport in die Betrachtung ein. Die Datenerhebung erfolgt ebenfalls mittels eines quantitativen Fragebogens. In der dritten Studie wird eine virtuelle Lernanwendung für Bedienerschulungen formativ im Hinblick auf die Technologieakzeptanz, User Experience und den Lerntransfer von virtuell gelerntem Handlungswissen auf reale Tätigkeiten mittels einer qualitativen Videoanalyse evaluiert. Die vierte Studie zielt auf die Identifikation von weiteren nutzerbezogenen, organisationsbezogenen und insbesondere technologiespezifischen fördernden und hemmenden Faktoren im Rahmen einer qualitativen Interviewstudie mit Experten ab. Die Ergebnisse zeigen, dass das TAM auch als geeignete Grundlage zur Untersuchung der Technologieakzeptanz von IVR herangezogen werden kann und die wahrgenommene Nützlichkeit sowie Benutzerfreundlichkeit einen Einfluss auf die Nutzungsintention haben (Studie 1). Ebenso beeinflusst die wahrgenommene Verhaltenskontrolle die Nutzungsintention und die organisationalen Faktoren hängen positiv mit den TAM-Faktoren zusammen (Studie 2). Es wird verdeutlicht, dass mit der Untersuchung innovativer Technologien auch neuartige methodische Zugänge in Forschungsbemühungen einhergehen müssen (Studie 3). Weitere nutzerbezogene, organisationsbezogene und technologiespezifische Einflussfaktoren auf die Technologieakzeptanz werden für den Einsatz von IVR in Lehr-Lernkontexten identifiziert (Studie 4). Zusammenfassend lassen sich auf der Basis der eigenen Forschungsergebnisse und unter Berücksichtigung der Limitationen praxisrelevante Ansatzpunkte zur Steigerung der Technologieakzeptanz von IVR ableiten.

  3. Presence at a distance

    In einer zunehmend technisierten Welt wird zwischenmenschliche Interaktion immer häufiger durch die Schnittstellen unserer digitalen Endgerate vermittelt. Dies gilt ebenso für Bereiche des Bildungssektors. Die meisten der angehenden Studierenden, die sich heute in einer Hochschule einschreiben, werden unweigerlich im Laufe ihres Studiums mit pädagogischen Szenarien konfrontiert werden, in denen menschliche Interaktion mit Hilfe von Technologie vermittelt wird. Dies mag in manchen Fällen lediglich bedeuten, dass Studierende einzelne Einheiten oder Abschnitte eines Präsenzstudiums online absolvieren. Andere durchlaufen möglicherweise ein ganzes Studium, ohne ihren Mitstudierenden oder Lehrkräften jemals physisch zu begegnen, wie es in einem Fernstudium der Fall sein kann. Mag es besonders bei raffinierten und technisch ausgereiften Kommunikationsmedien nicht immer auffallen, bleibt dennoch eine wichtige Tatsache bestehen: Wenn unser Gegenüber nicht tatsachlich da, also physisch abwesend statt präsent ist, wirkt sich das auf unsere zwischenmenschliche Wahrnehmung aus. Obwohl die psychologischen Besonderheiten dieser zunehmend verbreiteten Art der Kommunikation seit langem Gegenstand von Untersuchungen sind und wichtige Effekte auf Kommunikations-, sowie auf Lernprozesse vermutet werden, sind die tatsachlichen psychologischen Auswirkungen, insbesondere mit Blick auf das Lernen im Online- und Fernstudium, nach wie vor nicht ausreichend erforscht. Der Begriff Social Presence stellt eine der prominentesten Bemühungen dar, sich der besonderen psychologischen Herausforderungen computervermittelter Kommunikation konzeptionell zu nähern. Er bezieht sich auf das Ausmaß, zu dem wir bei diesen Formen der Kommunikation ein Gefühl der Unmittelbarkeit erleben. Somit impliziert der Begriff Social Presence gewissermaßen eine Illusion oder anders gesagt, das Versäumnis in unserer Wahrnehmung, der Tatsache kontinuierlich gewahr zu sein, dass wir eigentlich mit einem Bildschirm kommunizieren. Interessanterweise ist es auch bei Kommunikationsmedien, die mit dem Naturell von face-to-face Gesprächen relativ wenig Gemeinsamkeiten aufweisen, zum Beispiel asynchrone textbasierte Chats, ebenfalls möglich, ein hohes Mas an Social Presence zu erfahren, also dem Gefühl zu erliegen, dass unser Kommunikationspartner „echt“ und „da“ ist. Diese paradoxe Beobachtung ist der Grund, dass wir keinen monokausalen Zusammenhang zwischen der technologischen Raffinesse des Kommunikationsmediums und der Wahrnehmung von Social Presence ableiten können. Tatsachlich scheint es stattdessen eine Vielzahl von Faktoren zu geben, die für dieses psychologische Phänomen verantwortlich sind, von denen jedoch viele nicht ausreichend erforscht sind. So ansprechend und relevant dieses Konzept zu sein scheint – dafür sprechen unzählige Studien, die sich mit dem Konstrukt beschäftigen–, hat seine Anwendung und Erforschung bislang vergleichsweise wenig zur Weiterentwicklung unseres Verständnisses über die Psychologie computervermittelter Kommunikation beigetragen; eine Tatsache, die möglicherweise auf die lange Geschichte uneinheitlicher Auslegungen dieses Konzepts und den daraus resultierenden Schwierigkeiten, Wissensbestande zu kumulieren, zurückzuführen sein konnte. Abschnitt A „Introduction and Theoretical Foundations” beschreibt den aktuellen Forschungsstand bezüglich der Psychologie computervermittelter Kommunikation und stellt einen Bezug zur Fernlehre und dem Online-Lernen her, insbesondere mit Blick auf die vielzitierten Herausforderungen, die mit diesen Lernkontexten einhergehen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Online-Umgebungen, in denen die Lernaktivitäten dieser Szenarien üblicherweise stattfinden. Im Anschluss daran erfolgt eine Besprechung von Social Presence, in der zentrale Herausforderungen in der Erforschung dieses Konzepts diskutiert werden. Dies mundet in die Vorstellung eines theoretischen Modells, das für die folgenden empirischen Arbeiten handlungsleitend ist. In Abschnitt B „Empirical Studies“ werden die zentralen Forschungsfragen dieser Arbeit dargelegt sowie fünf Studien zu ihrer Beantwortung präsentiert. Zusammengenommen zielen diese empirischen Untersuchungen auf ein besseres grundlegendes Verständnis des Phänomens Social Presence, auf eine theoretisch plausible und empirisch gestutzte Modellierung, sowie auf die praktische Anwendung dieses Wissens zur Verbesserung der Online- und Fernlehre ab. Insgesamt wurden zu diesem Zweck Daten von 1023 Studierenden der FernUniversität in Hagen erhoben und analysiert. In der ersten Untersuchung, einer Skala-Validierungsstudie, wird aufbauend auf der sich häufenden Kritik an der Social Presence Forschung versucht, wichtige Grundlagen bezüglich der Definition und Messung des Konstrukts zu schaffen. In der zweiten Studie wird dann der Betrachtungshorizont mit Hilfe eines Strukturgleichungsmodells erweitert, um zu einem umfassenderen Bild von Social Presence und verwandten sozio-emotionalen Prozessen und Variablen zu gelangen. Dies resultiert in einem theoretisch fundierten und empirisch gestutzten Modell mit praxisrelevanten Implikationen. Jene Implikationen zur Forderung und Begünstigung von Social Presence in Online-Lernumgebungen werden in der dritten Studie mit Hilfe eines Experiments empirisch überprüft, wodurch weiterhin Gestaltungsempfehlungen für derartige Lernumgebungen abgeleitet werden können. Für die verbleibenden zwei Studien wird der theoretische Blick erweitert, sodass sich das vierte Kapitel mit einem bislang nur aus sozialen Netzwerken bekannten psychologischen Phänomen beschäftigt, Ambient Awareness. Mit Hilfe zweier Stichproben wird zunächst seine Prävalenz in Online-Lernumgebungen untersucht, um dann eine theoretisch naheliegende Verbindung zu Social Presence zu überprüfen. Zuletzt wird in der fünften Studie ein neuartiger Blickwinkel auf das Konstrukt eingenommen. Wurde in der Vergangenheit Social Presence aufgrund seiner sozialpsychologischen Wurzeln meist als sozial und kontextuell determiniert verstanden, wird hier die potenzielle Rolle individueller Unterscheide, genauer gesagt der Persönlichkeit der Studierenden, bei dem Erleben von Social Presence in den Fokus gerückt. Der Integration und Kumulierung der neu gewonnenen Erkenntnisse kann deshalb eine besondere Bedeutung zugeschrieben werden, da diese Synthesearbeit in der Social Presence Literatur als defizitär erachtet werden kann. Aus diesem Grund wird in Abschnitt C „Discussion and Future Directions“ eine umfassende Diskussion und Einordnung der Ergebnisse, insbesondere mit Blick auf die Schwachen der Social Presence Literatur vorgenommen. Trotz verbleibender offener Fragen, können die Ergebnisse der empirischen Arbeit so interpretiert werden, dass deutliche Fortschritte bei der Identifizierung, der theoretischen Erklärung sowie der praxisnahen Anwendbarkeit von Social Presence erzielt wurden. Als visuelles Resümee wird das endgültige Forschungsmodell in seiner durch die Studien modifizierten und erweiterten Form präsentiert, in dem alle in dieser Arbeit untersuchten Hypothesen enthalten sind. Um die zentralen Erkenntnisse weiter zu verdichten, wird eine Reihe von Fragen, die zusammengenommen die Grundlage für eine Theorie von Social Presence darstellen, fokussiert beantwortet. Durch diese Zusammenfassung auf verschiedenen Abstraktionsebenen entsteht ein Bild von Social Presence als ein komplexes psychologisches Phänomen, das mit Blick auf seine Relevanz für das Online- und Fernstudium multikausal bestimmt und nuanciert zu sein scheint. Mit Blick auf Limitationen dieser Arbeit sowie aktueller mediendidaktischer Entwicklungen werden mögliche Schritte zur Verbesserung künftiger Forschungsbemühungen vorgeschlagen. Darüber hinaus werden zwei zentrale, weiterhin bestehende Hindernisse auf dem Weg zu einer ambitionierten und fundierten Social Presence Forschung aufgezeigt. Ersteres bezieht sich auf die bislang inkonsistente Erforschung des Zusammenhangs zwischen Lernerfolg und Social Presence. Letzteres bezieht sich auf die fehlende Einbettung des Phänomens Social Presence in die menschliche Psychologie. Als ersten Schritt zu Überwindung dieser Hindernisse werden zwei theoretische Frameworks zur Gestaltung künftiger Forschung vorgeschlagen. Die Arbeit endet mit einer kurzen Reflexion.

Editorial

Effective design of digital learning offers is the basis for their acceptance and successful usage. This issue presents a scoping review that provides an overview of studies that integrate adult learners’ perceptions on e-Learning courses related to healthcare in Africa. Secondly, results of research into the design and acceptance of digital learning environments of two forms are provided: a video-based learning module to promote the professional reception of relevant classroom management events, and a learning design that focuses on learning about AR in computer science classrooms. To support effective design, a model for the participatory design of digital learning offers and a framework for investigating technology acceptance of immersive virtual environments are discussed. Empirical investigations toward understanding, modeling, and enhancing social presence in online distance learning environments are presented that aid the design of online learning environments. Finally, eight book descriptions provide an insight into newly published books in our area.

Lessons from e-Learning courses in healthcare in Afrikca

In their article “Lessons from e-Learning courses in healthcare“ Dana Gaigulo, Marika King and Juan Bornman used a scoping review to provide an overview of studies that integrate adult learners’ perceptions on e-Learning courses related to healthcare. They identified quality of structure, process, outcome and the influence of initial expectations on process and outcome quality as most influential. These should be taken into account when designing e-Learning courses for healthcare practitioners that integrate the adult learner’s perspective.

Design and acceptance of digital learning environments

Jennifer Janeczko, Robin Junker and Manfred Holodynski present in their article “Entwicklung eines digitalen, videobasierten Lernmoduls zur Förderung der professionellen Wahrnehmung von Klassenführung bei angehenden Lehrkräften“ the development of a digital, video-based learning module to promote the professional recognition of relevant classroom management events. Its usability was evaluated in terms of content, operability, and aesthetics. Their findings may support the construction of future video-based learning modules.

Josef Buchner and Marc Lachmann discuss in their project report “Die Entwicklung einer Augmented Reality Anwendung durch Lernende im Informatikunterricht: Didaktisches Design und Lessons Learned“ the development of a learning design that focuses on learning about AR in computer science classrooms. At its core is a project where students develop an AR application using the Vuforia Studio software, that visualizes safety instructions in the school's makerspace. Other teachers, who want to implement their own AR development projects, may use the learning design as a template.

Mathias Teine presents in his dissertation “Zur partizipativen Gestaltung von (digitalen) Lernangeboten in der betrieblichen (Weiter-)Bildung: eine empirische Modellentwicklung” a model for the participatory design of digital learning offers, which includes practical recommendations and accompanying materials that support the transfer of the underlying theory and findings into the practice of designing (continuing) vocational education.

Carolin Pletz examines in her dissertation „ Technologieakzeptanz von virtuellen Lern- und Arbeitsumgebungen“ how acceptance of immersive virtual reality environments used in work and learning can be assessed. Results indicate that the Technology Acceptance Model can be used, and further user-related, organisational and technology-specific factors influencing technology acceptance for the use of IVR in teaching-learning contexts are identified.

Joshua Weidlich characterizes in his dissertation „Presence at a distance: Empirical investigations toward understanding, modeling, and enhancing social presence in online distance learning environments” social presence as a complex psychological phenomenon that is multi-causally determined and nuanced in terms of its benefits for online distance learning.

Book Descriptions

„Digitale Medienwelt und Pädagogikunterricht“ is a new book by Alexander Martin, Stephan Wedding and Jörn Schützenmeister that describes how classes in education may be shaped to help pupils to recognize opportunities and risks of digital media in education.

Birgit Brandt, Leena Bröll and Henriette Dausend present in their book “Digitales Lernen in der Grundschule III“ the proceedings of the third Symposium of “learning digitally” at the TU Chemnitz.

Martin Weller’s new book „Metaphors of Ed Tech” uses metaphors as mental models to enable educators to move beyond pragmatic concerns into more imaginative and playful uses of technology.

Kylene M. Butler discusses Anwar Ahmed’s new book “Exploring Silences in the Field of Computer Assisted Language Learning”. According to her, this book emphasizes the potential and risk of computer assisted language learning in the classroom and addresses researchers, technology developers, educators and in-service teachers.

As editors of the book “Critical Digital Pedagogy in Higher Education”, Suzan Köseoğlu, George Veletsianos and Chris Rowell argue for a pedagogy of care in an online environment, instead of reducing learning to a transaction.

Jon Dron articulates in his book “How Education Works: Teaching, Technology, and Technique” a new theory that treats education as a technological phenomenon, encouraging anyone in an educational system to see what they do in a different and, hopefully, more productive and creative way.

In their new book “Principles of Blended Learning: Shared Metacognition and Communities of Inquiry“ Norman D. Vaughan et al. further explore and refine blended learning principles with an added focus on designing, facilitating, and directing collaborative blended learning environments by emphasizing the concept of shared metacognition.

Jörg Zumbach et al. present in their book “Digitale Medienbildung: Pädagogik – Didaktik – Fachdidaktik“ a collection of chapters highlighting the state of the art in media pedagogics and media didactics as well as providing recommendations for practitioners.

Joerg M. Haake
Editor-in-Chief, eleed